ATMUNG
Noch mehr zur Atmung
Beim Atmen geht es nicht nur um Sauerstoffaufnahme
Ja – Atmen bringt weit mehr als nur die Sauerstoffaufnahme. Es ist ein zentraler Schlüssel für Gesundheit, Vitalität, innere Balance und Organfunktion. Hier ein Überblick, was durch bewusste Atmung im Körper noch geschieht:
1. Sauerstoffaufnahme & CO₂-Abgabe
- Der grundlegende physiologische Zweck: Sauerstoff gelangt ins Blut, Kohlendioxid wird abgegeben.
- Ohne genügend Sauerstoff können Zellen nicht richtig funktionieren.
2. Stimulation der inneren Organe
- Zwerchfellatmung (Bauchatmung) massiert beim Ein- und Ausatmen die Verdauungsorgane (Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse).
- Dies fördert die Durchblutung, den Lymphfluss und regt die Peristaltik (Darmbewegung) an → bessere Verdauung.
3. Regulation des Nervensystems
- Tiefe, ruhige Atmung aktiviert den Parasympathikus → sorgt für:
- Entspannung
- Herzfrequenzregulierung
- Senkung von Blutdruck & Stresshormonen (Cortisol)
- Kurzatmigkeit oder Stressatmung aktiviert hingegen den Sympathikus (Flucht/Kampf-Modus).
4. Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System
- Atmung wirkt wie eine Pumpe fürs venöse Blut → unterstützt den Rückfluss zum Herzen.
- Tiefe Atmung entlastet das Herz und verbessert die Herzfrequenzvariabilität (ein Zeichen für Gesundheit und Resilienz).
5. Emotionale & mentale Wirkung
- Die Atmung ist eng mit Emotionen verknüpft:
- Wut → flache, gepresste Atmung
- Angst → schnelle Atmung
- Ruhe → tiefe Bauchatmung
- Bewusstes Atmen kann gezielt auf Emotionen Einfluss nehmen und zu innerer Ruhe und Klarheit führen.
6. Entgiftung & Stoffwechsel
- Bis zu 70 % der körpereigenen Ausscheidungsprodukte (v. a. Kohlendioxid, aber auch andere flüchtige Stoffe) verlassen den Körper über die Ausatmung.
- Gute Atmung unterstützt also auch die Entgiftung.
7. Stärkung der Stimme & Körperspannung
- Besonders für Sprecher:innen, Sänger:innen, Sportler:innen: Die Atemmuskulatur (Zwerchfell, Zwischenrippenmuskeln) ist grundlegend für Stimmkraft, Körperhaltung, Spannung und Ausdauer .
Fazit:
Atmen ist weit mehr als Luft holen. Es ist ein tägliches, kostenloses Gesundheits- und Bewusstseinswerkzeug, das Körper, Geist und Seele in Einklang bringen kann – wenn man es bewusst einsetzt.
Warum Nasenatmung leistungssteigernd wirkt
Es ist wissenschaftlich begründet.
Nasenatmen bietet im Vergleich zur
Mundatmung mehrere leistungsfördernde Vorteile, die in der Summe tatsächlich zu einer
bis zu 20–30 % besseren körperlichen Leistungsfähigkeit führen können – besonders bei Ausdauerbelastung und Atemeffizienz.
1. Bessere Sauerstoffverwertung
- Die Nase filtert, befeuchtet und erwärmt die Luft → das verbessert die Gasaufnahme in den Lungenbläschen .
- Studien zeigen: Die Sauerstoffsättigung kann bei Nasenatmung stabiler und höher sein.
2. Stickstoffmonoxid (NO) wird gebildet
- Beim Nasenatmen wird in den Nebenhöhlen Stickstoffmonoxid freigesetzt – ein Gefäßerweiterer , der:
- die Durchblutung verbessert,
- mehr Sauerstoff in die Zellen bringt,
- antibakteriell wirkt,
- die Lungenfunktion optimiert.
3. Zwerchfell wird stärker aktiviert
- Durch die Nasenatmung wird automatisch die Bauchatmung (Zwerchfellatmung) gefördert.
- Diese ist energiesparender, tiefer und effizienter als die flache Brustatmung bei Mundatmung.
- Die bessere Sauerstoffnutzung führt zu längerer Ausdauer.
4. Geringerer Atemverlust & Atemfrequenz
- Beim Nasenatmen atmest du langsamer und kontrollierter , wodurch:
- weniger CO₂ verloren geht,
- der Körper länger im optimalen pH-Bereich bleibt (wichtiger für Leistung),
- weniger Hyperventilation und Muskelübersäuerung entsteht.
5. Mehr Fokus & mentale Ruhe
- Nasenatmung fördert auch die Konzentration und mentale Ausdauer, weil sie das Nervensystem beruhigt → ein klarer Vorteil bei lang andauernder Belastung.
Studien und Experten (z. B. Patrick McKeown, „The Oxygen Advantage“) zeigen:
Athleten, die bewusst über die Nase trainieren, steigern ihre Leistung, Lungenkapazität, Erholungsfähigkeit und CO₂-Toleranz deutlich – teils bis zu 30 % im Vergleich zur reinen Mundatmung.
ABER:
Die Nasenatmung kann anfangs anstrengender sein – vor allem wenn die Nasengänge verengt sind oder man es nicht gewohnt ist. Doch mit regelmäßigem Training (z. B. „Nasenatmung unter Belastung“) passt sich der Körper an – mit großem Nutzen.
Fazit:
Ja, Nasenatmung kann tatsächlich die körperliche Leistungsfähigkeit um bis zu 20–30 % steigern
,
weil sie die Atmung effizienter, gesünder und leistungsorientierter macht.